Filme werden von zahlreichen privaten Nutzern individuell aus den Videoplattformen heraus kopiert, aber eine institutionelle Archivierung obliegt den Betreibern. Einzig das Internet Archive sammelt redaktionell ausgewählte Ausschnitte, stellt diese – bis auf die Metadaten – aber nicht öffentlich zur Verfügung.
Im Bereich Social Media startete die Library of Congress ein Projekt zur Archivierung von Twitter-Nachrichten für den Zeitraum 2006 bis 2010. In dieser Zeit wurden 170 Mrd. tweets gesammelt, die nun zugänglich gemacht werden sollen. Für Facebook & Co. gibt es tools zur privaten Archivierung, aber keine institutionelle Lösung außerhalb von Facebook.
In Deutschland wurde im Jahre 2006 per Gesetz der Auftrag der Deutschen Nationalbibliothek auch auf die Archivierung von Webseiten ausgeweitet. Für ausgewählte Websites soll dieser Prozess demnächst beginnen, allerdings wird eine Recherche nur vor Ort möglich sein. Auch einzelne Bundesländer wie Baden-Württemberg sind in dieser Richtung aktiv geworden und bieten ausgewählte Websites (Baden-Württembergisches Online-Archiv) an. Ähnliches gilt für Institutionen. So archiviert etwa der Bundestag seine eigenen Auftritte.
Die Archivierung des Internets wirft eine Reihe grundsätzlicher Fragen auf:
Und schließlich steht hinter all diesen Fragen auch das Problem der Finanzierung. Auf absehbare Zeit ist also damit zu rechnen, dass das Web ein temporäres Medium bleibt, von dem lediglich einige ausgewählte „Zeitschnitte“ archiviert werden.