Nachhaltigkeit der Kultur in der digitalen Welt

Die Ergebnisse der Initiative

Von März bis zum Juni 2013 setzen sich zahlreiche Experten aus den Bereichen der Wissenschaft, der Gedächtnisorganisationen, des Journalismus und der Industrie mit Fragen der Nachhaltigkeit des digitalen Erbes auseinander. Organisiert in Form dreier Workshops und einer öffentlichen Abschlussveranstaltung wurden unterschiedlichste Aspekte des Themas diskutiert. Die Spannbreite reichte von einer Reflexion des Begriffs „Kulturelles Erbe“ über die bestehenden Ansätze zur Archivierung digitaler Informationen bis hin zu Fragen des Semantic Web. Erfreulicherweise war auch der Bereich des audiovisuellen Erbes Thema verschiedener Diskussionen und Beiträge und u.a. durch Jan Fröhlich (Hochschule der Medien Stuttgart) und Chris Wahl (HFF „Konrad Wolf“, Potsdam) vertreten.

Die öffentliche Abschlussveranstaltung präsentierte Beiträge von Kathrin Passig („Facebook, Froschlaich, Folianten“), Stefan Willer  („Kulturelles Erbe und Nachhaltigkeit“) und  Stefan Gradmann („Semantische Nachhaltigkeit und Kontrolle: Gedanken zu schema.org und Linked Open Data“).

Schnell wurde zudem klar, dass das Thema eine bessere Verzahnung von professioneller Diskussion und öffentlicher Debatte benötigt. Der alsbald formulierte „Berliner Appell“ fasste daher die zwölf wichtigsten Forderungen der Arbeitsgruppe zusammen und fand bald zahlreiche Unterstützer aus unterschiedlichsten Bereichen.

Publiziert wurden die über 20 Beiträge der Teilnehmer schließlich in dem Band Was bleibt? Nachhaltigkeit der Kultur in der digitalen Welt. Darin findet sich eine gute Zusammenfassung der aktuellen Diskussion – insbesondere seitens des Kompetenznetzwerkes nestor – sowie unterschiedlichste Teilaspekte, die domainübergreifend und interdisziplinär konzipiert sind. Der Band ist online kostenlos verfügbar und steht unter einer CC-BY-SA-Lizenz, wird aber auch über den Buchhandel vertrieben (Print/eBook).

Die Ergebnisse der Initiative wurden zudem auf politischer Ebene kommuniziert und erhielten bislang ein positives Feedback. Wir werden die entsprechenden Entwicklungen weiterhin gespannt verfolgen.

Konzipiert und geleitet wurden die Initiative „Nachhaltigkeit in der digitalen Welt“ von Paul Klimpel und Jürgen Keiper, organisatorischer Rahmen der unterschiedlichen Projekte war das Internet & Gesellschaft Co:llaboratory.

Bemerkenswerterweise folgte im November 2013 ein weiterer Appell, der allerdings die prekäre Situation des Filmmaterials in den Vordergrund stellte. Die von Jeanpaul Goergen, Helmut Herbst und Klaus Kreimeier getragene Petition Unser Filmerbe ist in Gefahr! fordert angesichts des Zerfalls des klassischen Azetatfilms eine zügige Digitalisierung zur Sicherung. Wir freuen uns, dass dies Thema nun so präsent ist!

Creative Commons Lizenzvertrag
Nachhaltigkeit der Kultur in der digitalen Welt von Jürgen Keiper steht unter einer Creative Commons Namensnennung - nicht kommerziell - keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz.

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